Wall Street erwartet schwächeren Dollar

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Vor einem Jahr warnten führende Wall Street-Banken, dass der Dollar billiger werden würde. Aber das ist bisher nicht geschehen. Der USD beendet das laufende Jahr fast auf dem gleichen Niveau wie das vorherige. Am Vorabend des Jahres 2020 prognostizieren Experten erneut einen Rückgang der US-Währung, allerdings mit Vorbehalten.

Insbesondere erwartet JPMorgan Chase eine Abschwächung des Dollars vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage nach risikoreichen Anlagen, bezweifelt aber, dass sich ein wirklicher Bären-Markt entwickeln wird. Goldman Sachs prognostiziert nur einen moderaten Rückgang des USD.Morgan Stanley hingegen rechnet mit einer Erholung in der zweiten Jahreshälfte.

Im Einzelnen:

Bank of America: Das Finanzinstitut glaubt, dass der Dollar nach dem Handelsabkommen zwischen den USA und China billiger werden wird, während der Euro und das Pfund vor dem Hintergrund des „weichen“ Brexit stärker nachgefragt sein werden. Laut BofA-Prognose wird EUR/USD bis Ende 2020 1,15 erreichen, während GBP/USD sich Richtung 1,39 entwickeln.

Wall Street erwartet schwächeren Dollar


Goldman Sachs: Nach Ansicht der Spezialisten der Bank sieht die amerikanische Wirtschaft immer noch besser aus als die europäische und chinesische, so dass der Rückgang des USD-Kurses im Jahr 2020 moderat ausfallen wird. „Das Zustandekommen eines Interimshandelsabkommens zwischen den USA und China hat die meisten Marktteilnehmer gezwungen, Short-Positionen zum Dollar einzunehmen – aber wir haben es nicht eilig, dies zu tun. Die Dynamik der US-Währung gegenüber der europäischen und chinesischen wird mehr von den eigenen internen Faktoren des Euros und des Yuans abhängen, und wir sehen keinen besonderen Grund für einen Kursanstieg dieser Währungen“, so die Experten von Goldman Sachs. Ihre Prognose für die EUR/USD-Paarung Ende 2020 liegt bei 1,15.


JPMorgan Chase: „Unsere Basisprognose geht von einem moderaten Rückgang des Dollarkurses Anfang 2020 aus. In diesem Fall erwarten wir keinen Bären-Markt für die US-Währung, da dies eine entscheidende Umkehr der Weltwirtschaft erfordern würde“, so Vertreter des Finanzinstituts. „Im Jahr 2019 wird das Welt-BIP voraussichtlich um 2,5% wachsen, hauptsächlich aufgrund eines Anstiegs des US-BIP. Es wird jedoch erwartet, dass sich die US-Wirtschaft im nächsten Jahr verlangsamen wird, und bisher gibt es keine Kandidaten, die die Vereinigten Staaten ersetzen und zum Motor des globalen Wachstums werden können. Die Investoren werden mit Blick auf die Rezession handeln“, fügte JPMorgen Chase hinzu. Laut deren Prognose wird der Euro-Kurs gegenüber dem US-Dollar Ende 2020 bei 1,14 Dollar liegen.

Morgan Stanley: Nach Ansicht der Bankanalysten könnte der Dollar in der ersten Jahreshälfte inmitten der globalen wirtschaftlichen Erholung und der Unsicherheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen um 6% fallen, doch in der zweiten Jahreshälfte wird die US-Währung wieder steigen. Sie erwarten, dass das Währungspaar EUR/USD Ende 2020 bei 1,16 notiert.


UBS: „Das langfristige Wachstum des Dollars wird im nächsten Jahr unterbrochen werden, und die US-Währung wird aufgrund der Verlangsamung der US-Wirtschaft im Vergleich zu anderen Ländern mäßig billiger werden. In der ersten Hälfte des Jahres sollte dies die Fed zwingen, den Zinssatz auf 1% zu senken und damit die Attraktivität des Dollars mindern“, denken die Strategen des Finanzinstituts. Ihre Prognose für das Währungspaar EUR/USD Ende 2020 liegt bei 1,15.

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