Zunächst ein paar Worte zu den Ereignissen der vergangenen Tage
EUR/USD Nachdem der Euro bei 1,1110 gestartet war, stieg die Paarung, wie die meisten Experten vermutet hatten, nach oben. Der Markt reagierte in keiner Weise auf die bereits eingepreiste eingeleitete Amtsenthebung des US-Präsidenten Trump und der S&P 500 Index schrieb erneut historische Höchststände. Zum Jahresende gibt es traditionell einen Rückgang der Volatilität zu beobachten. Der Euro kam nah an sein Ziel bei 1,1200 heran und verzeichnete das Wochenhoch bei 1,1175.
Wie prognostiziert drehte der Euro dort und ging wieder in Richtung 1,1110. Es folgten einige erfolglose Versuche, diese Unterstützung zu brechen, um dann inmitten der schwachen Wirtschaftsstatistiken aus den USA kurz noch einmal etwas zuzulegen und anschließend wieder bei 1,1110 zu notieren.

Diese wichtige Unterstützung fiel dann zum Ender der Woche vor den umsatzschwachen Weihnachtstagen. Experten zufolge wurde dies durch die Veröffentlichung positiver Statistiken zum US-Verbrauchermarkt sowie die Verengung der Renditedifferenz bei Staatsanleihen der Vereinigten Staaten und Deutschlands ausgelöst. Außerdem wurden zum Zeitpunkt des Kursrückgangs viele Stop-Orders auf Long-Positionen ausgelöst, die das EUR/USD-Paar bis auf 1,1065 fallen ließen. Knapp oberhalb dessen wurde die Woche dann beendet.
GBP/USD Die vergangene Woche war nicht die erfolgreichste Woche für die britische Währung. Das Pfund wurde durch die negative Dynamik am Schuldenmarkt gedrückt, wo die Rendite britischer Wertpapiere im Vergleich zu den Anleihen sowohl der USA als auch Deutschlands zurückging. Auch die Statistiken zum Verbrauchermarkt enttäuschten die Anleger. Die Einzelhandelsumsätze fielen im November mit der höchsten Rate des gesamten Jahres – um 0,6 %. Was auch immer Premierminister Boris Johnson und seine Anhänger sagen, die britischen Verbraucher haben Angst vor jeder Form des Brexits und schränken sich deshalb in ihren Ausgaben ein. Auch die Bank of England trug mit der Senkung ihrer Wachstumsprognose zu dem insgesamt düsteren Bild bei.
Das Pfund bewegt sich daher die ganzen letzen Tage über nach einem nicht ganz unerwarteten Szenario. Viele Analysten erwarteten, dass die Paarung GBP/USD wieder die 1,3500 erklimmen oder es zumindest versuchen würde, und dass dieser Anstieg mit einem größeren Rückschlag enden könnte, der bis auf 1,3100 würde gehen können. Dort war jedoch keineswegs Schluss, erst am Freitag, den 20. Dezember, konnte das Pfund dank positiver BIP-Daten für das dritte Quartal (Wachstum von 0,4% statt der prognostizierten 0,3%) mit 1,2990 eine Unterstützung finden. Es folgte ein Aufschwung bis 1,3080, der durch die Verabschiedung des Brexit-Gesetzes durch das britische Parlament unterstützt wurde. Der Wochenschluss lag bei glatt 1,3000.
USD/JPY Der Nachrichtenhintergrund zum Yen ist recht vielfältig. Es gibt einen starken Anstieg der Rendite der US-Schatzpapiere, mit denen die japanische Währung stark korreliert, eine Fortsetzung des Aufwärtstrends beim Öl und die Hoffnung auf einen baldigen umfassenden Deal zwischen Washington und Peking. Auch die Inflationsrate in Japan ist zu beachten. Ende November lag diese auf dem Niveau von 0,5%, d.h. sie stieg um 0,3%, was zwar kein starkes, aber dennoch ein günstiges Signal für die Bank of Japan und die Wirtschaft insgesamt ist.
Folglich vermuteten viele Analysten, dass sich das Paar bis zum Jahresende im Seitwärts-Kanal bei 108,40 – 109,70 halten wird. In Wirklichkeit erwies sich die Handelsspanne bisher sogar als noch enger: 109,15 – 109,70, und die Paarung schloss den Handel mittig bei 109,45.
Krypto-Währungen Zunächst fiel die Referenzkryptowährung Bitcoin massiv und aktualisierte ihr halbjährliches Tief auf einen Verlust von mehr als 11%. Analysten von Bloomberg äußerten, PlusToken habe Bitcoins im Wert von etwa 2 Milliarden Dollar verkauft, gefolgt von anderen Coins. Die Gesamtkapitalisierung des Krypto-Marktes fiel um 9% in nur 5 Tagen, und einige Analysten beeilten sich das ja bereits vielfach herbeigeredete Ende des Bitcoins an die Wand ztu malen.
Allerdings war es auch dieses mal voreilig – am Mittwochabend wurde bekannt, dass die Bakkt-Plattform ein Rekordhandelsvolumen von BTC-Futures aufweist. Und nachdem die Unterstützung auf dem Niveau von $ 6.470 gehalten hatte, begann der Bitcoin plötzlich seine Verluste auszugleichen und kehrte wieder an seinen Ausgangspunkt zurück – auf die Werte vom 14. Dezember.
Was andere Kryptos wie Ripple (XRP/USD), Etherium (ETH/USD) und LTC betrifft, so folgten sie im Allgemeinen der Referenz Bitcoin. Zuznächst zumindest, denn im weiteren Verlauf war eine Umschichtung zugunsten des Bitcoins zu beobachten, was zu Wertverlusten des Ripples von 12,5%, Etheriums von 11,5% und bei LTC von 10 % führte.
Prognosen
EUR, GBP und JPY Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir zu Beginn des nächsten Jahres in einer engen Bandbreite eher träge handeln werden. Obwohl aufgrund der grundsätzlichen Unentschlossenheit des Marktes auch Ausschläge in die eine oder andere Richtung aufgrund eigentlich nichtiger Auslöser nicht ausgeschlossen sind. Auch die Gesamtheit der Analysten ist unentschlossen, es steht ungefähr 50 zu 50 zwischen Bullen und Bären.
Viel interessanter sind die Prognosen der Analyse-Abteilungen der globalen Banken für das gesamte Jahr 2020, die um den Jahreswechsel veröffentlicht werden. Natürlich basieren sie auf fundamentalen Faktoren ebenso wie auf Chartanalyse. Man darf gespannt sein.
Krypto-Währungen Im Gegensatz zu Forex schläft der Kryptomarkt nie. Und selbst über die Feiertage lassen die Kryptotrader den Markt nie aus den Augen.
Insgesamt ist der Nachrichtenhintergrund hier positiv, insbesondere die Langzeit-Prognose:
Die Bank of America Merrill Lynch zeichnete Bitcoin als die beste Investition der letzten zehn Jahre aus. Nach Schätzungen der Bank hat sich der in die erste Kryptowährung im Jahr 2010 investierte $ 1 (ein Dollar) in $ 90.026 verwandelt. Mittlerweile untersucht die Schwedische Zentralbank Riksbank die Möglichkeit, digitale schwedische Kronen zu erstellen.
Die Bedeutung von Bakkt wurde bereits oben erwähnt. Dies ist ein sehr positives Signal für den Kryptomarkt, denn es zeigt, dass institutionelle Investoren (zumindest einige von ihnen) die aktuelle Situation als dauerhaft vielversprechend einschätzen.
Weitere Prognosen für den Bitcoin-Kurs Anfang 2020: Die südkoreanische Krypto-Börsen Bithumb, Korbit und Hanbitco behaupten, dass 2020 das beste Jahr für den Krypto-Markt sein werde, aufgrund der Nachfrage von Seiten institutioneller Investoren und Menschen der Generation Y/Millenials.
Michael v d Poppe, ein Analyst an der Amsterdamer Börse, ist sich sicher, dass der Bitcoin Anfang 2020 auf 8.000 Dollar und einen Monat danach auf 9.500 Dollar steigen wird.
Auch Alistair Milne, Investment Director von Altana DS, ist vom Wertzuwachs des Bitcoins überzeugt. Seiner Meinung nach wird er in Erwartung eines Splits bzw. einer Halbierung teurer werden. Gleichzeitig wird der Verkauf von konkurrierenden Krypto-Währungen zugunsten der Haupt-Krypto-Währung fortgesetzt.
Einen anderen Gesichtspunkt betont der Gründer von Signal Profits, Jacob Kenfield, der voraussagt, dass der Kurs von Bitcoin auf 5.500 Dollar fallen wird.
Eine weitere schlechte Nachricht zum jetzigen Zeitpunkt ist, dass es immer noch mehr als 20.000 BTC-Token in den Konten der sogenannten Krypto-Pyramide PlusToken gibt. Falls diese weiterhin verkaufen wird, dann besteht laut Bloomberg die Gefahr, dass der Preis von Bitcoin bis auf $ 4.000 fallen kann.
Allerdings zeigen Berechnungen der ASIC-Miner, dass der S17 von Bitmain ein Gerät ist, bei dem der Abbau nur dann unrentabel wird, wenn der Preis von Bitcoin unter $ 3.600 fällt. Dies bedeutet, dass die Hauptunterstützung auf dieser Ebene liegt.
Der Crypto Fear & Greed Index bezüglich des Bitcoins liegt mit 23 immer noch im unteren Drittel, was einer moderaten Angst am Markt entspricht und für Zuversicht sorgen sollte.
Abonnieren Sie uns in einem für Sie passenden Service: Facebook, Telegram, Twitter oder RSS FEED.