Der Euro wird 2020 eine starke Dynamik aufweisen. Aber aufgrund welcher Faktoren kann die Währung der Eurozone gegenüber dem Dollar zulegen?
Nach den Prognosen der von Bloomberg Befragten wird der Preis der einheitlichen Währung bis Ende März auf 1,12 USD und bis Ende 2020 auf 1,16 USD steigen, nachdem er derzeit bei etwa 1,1070 USD liegt.
Einige Analysten dürften jedoch einzelne Faktoren und deren Einfluss auf die Kurse noch unterschätzen, wie beispielsweise die Aussichten auf Budgetanreize, die zunehmende Kritik an den Minuszinsen der Europäischen Zentralbank und die potenzielle Zunahme der Volatilität, die die Wirksamkeit der Verwendung des Euros als Finanzierungswährung im Rahmen der Carry-Trade-Strategie gefährden würde.
Bereits jetzt bewerten immer mehr Banken die Aussichten für den Euro im Jahr 2020 positiver. So ist Morgan Stanley beispielsweise der größte Optimist an der Wall Street und hofft, den Euro im ersten Quartal im Rahmen einer seiner Top-Strategien um fast 5% auf 1,16 USD steigen zu sehen.
Die ABN Amro Bank NV und die Commerzbank AG erwarten ein Wachstum auf 1,14 USD bis Ende März, da sich die Wirtschaft in der Euro-Region stabilisiert und die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Brexit immer noch besteht. Optionshändler setzen ebenfalls auf die Stärkung der einheitlichen Währung. Die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die am Donnerstag zum ersten Mal den Vorsitz in der geldpolitischen Sitzung führen wird, scheint die Notwendigkeit betonen zu wollen, die steuerlichen Anreize zu verstärken, um das Wirtschaftswachstum und die Inflation [in gesundem Maße] in der Region aufrechtzuerhalten.
Sie räumte ein, dass „die Konjunkturpolitik der EZB während der Erholungsphase ein wesentlicher Treiber der Inlandsnachfrage war und diese Politik auch weiterhin in Kraft ist“, was theoretisch die Erwartung einer weiteren Zinssenkung im nächsten Jahr stützt, die nach den aktuellen Notierungen den Markt bestimmen.
Zinsrisiken unter Null
Die Politik der Negativzinsen wird von den Finanzministern der Eurozone zunehmend kritisiert und diese beklagen ihre nachteiligen Auswirkungen auf die Ersparnisse und das Rentensystem. Und sie sind nicht alleine. Pacific Investment Management Co. warnt davor, dass Minuszinsen eher schädlich als gut sein können, da sie die Rentabilität von Banken einschränken, die Marktrenditen negativ beeinflussen und eine „monetäre Illusion“ hervorrufen, durch die sich Anleger ärmer fühlen und daher den Konsum reduzieren.
Die Regulierungsbehörde beanstandet, dass negative Zinssätze nicht länger notwendig sein würden wenn die Regierungen aktivere Maßnahmen ergreifen würden, um die Volkswirtschaften ihrer Länder anzukurbeln. Die EZB könnte ihr Inflationsziel mittelfristig auf 2% anpassen, was letztendlich zu höheren Inflationserwartungen führen könnte. Dann muss der Markt möglicherweise für ein Ende der Negativzinsen sorgen, was die Attraktivität des Euro als Refinanzierungswährung mindert.
Es sei hinzugefügt, dass viele Marktteilnehmer der Ansicht sind, dass die Verwendung des Euro als Währung für die Finanzierung von Carry-Trade-Handelsgeschäften beendet ist. In diesem Jahr wurde die einheitliche europäische Währung im Rahmen dieser Strategie aktiv genutzt und verhalf den Anlegern damit zu zusätzlichen Gewinnen, indem in 20 der 23 von Bloomberg überwachten Währungen von Entwicklungsländern investiert wurde.
Die Volatilität des Euro fiel jedoch auf historische Tiefststände, was den Spekulanten einen komfortablen Handel ermöglichte. Der Indikator beginnt jedoch bereits jetzt zu wachsen, und wie die Geschichte zeigt, können so niedrige Werte nicht lange aufrechterhalten werden. Der Anstieg der Volatilität wird die Anleger zwingen, ihre Positionen zu schließen und den Euro zu kaufen, was zur Stärkung der europäischen Währung führen wird.
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